Samstag, 21. November 2009

Gast-Beitrag: Email-Anfrage Inhalationsnarkose als theoretisches Mittel gegen Spritzenphobie

Ich möchte eine Email-Anfrage von Roman, die er einem Narkosearzt gestellt hatte, hier einstellen.
Roman hat mir diese Konversation zugemailt.

Hinweis:
Ich kenne Roman nicht und kann auch die Antwort vom Arzt nicht gegenprüfen!

Ich hoffe, Roman verzeiht mir diese Anmerkung ;-).

Titel: Inhalationsnarkose als theoretisches Mittel gegen Spritzenphobie

>> Anfrage an Anästhesie-Spezialisten (aus Vertrauensgründen anonymisiert)

Sehr geehrter Herr Dr. R.,

Ich bin im Internet auf Sie gestossen bei der Suche nach einem Anästhesie-Spezialisten.

Vor dem Hintergrund der enormen Spritzenphobie meiner Frau interessiert es mich, ob eine Inhalationsnarkose theoretisch möglich ist vor einer Blutentnahme zu Analysezwecken. Gibt es bestimmte Voraussetzungen dafür (z.B. auch bei Schwangerschaft möglich)? Welche Risiken sind damit verbunden?

Es würde mich sehr freuen, wenn Sie sich die Zeit nehmen würden, mir eine kurze Antwort zukommen zu lassen.

Mit freundlichen Grüssen
Roman B.

>> Antwort des Anästhesie-Spezialisten

Guten Tag Hr. B.
Theoretisch ist dies sicher möglich, allerdings sind hier tatsächlich die Risiken http://www.anaesthesie-info.ch/RunScript.asp?page=339&ap=faq-d-detail.asp&id=59 und der Aufwand enorm hoch im Vergleich zu der relativ einfachen und risikoarmen Blutentnahme. Man kann mit Inhalationsanästhetika auch eine Narkose herbeiführen (allerdings ist dies auch nicht gerade angenehm) und dann am "schlafenden" Patienten auch Operationen durchführen. Dies ist auch in der Schwangerschaft möglich. Ich möchte aber betonen, dass dies wirklich nur theoretische Überlegungen sind, denn eine Anästhesie durchzuführen für eine Blutentnahme steht in keinem Verhältnis bezüglich Risiko, Aufwand und Kosten. Es gibt aber noch andere Varianten:
Eine vorbereitende medizinische Hypnose nimmt fast immer jegliche Angst vor solchen Phobien. Alternativ kann auch eine entsprechende Prämedikation durchgeführt werden mit einer Tablette eines Beruhigunsmittels.
Ich hoffe Ihnen damit geholfen zu haben.
mit freundlichen Grüssen nach Madrid
Institut für Anästhesie
und Intensivmedizin
Dr. med. D. R.
Facharzt FMH für Anästhesie
und Intensivmedizin
Institutsleiter

---
Ehrlich gesagt, mir hilft diese Information vom Arzt nicht weiter.
Das Problem einer sehr, sehr schweren Spritzenphobie wird überhaupt nicht er- und anerkannt.

Die Folgen, dass ein Phobiker sich überhaupt jeglichen Untersuchungen und Behandlungen aufgrund diesen enormen Ängsten komplett verweigert, kommt ihm anscheinend überhaupt nicht in den Sinn (Schwangerschaft ist vielleicht ein etwas anderes Thema, da geht es zusätzlich um ein anderes Leben).

Die entsprechenden "Beruhigungsmittel" habe ich schon mit Dosierungen eingenommen, damit hätte man Pferde und Kühe flachlegen können.
Als die Spritze kam, war ich fit wie ein Turnschuh...

Mittwoch, 11. November 2009

Alternative nur in den USA?: Grippeschutzimpfungen über Nasenspray

In den USA ist es möglich, dass man die saisonale Grippeschutzimpfung und aktuell auch die vorbeugende Schweinegrippe-Schutzimpfung (H1N1) per Nasenspray vornehmen lassen kann.
Eine Wohltat für Leute mit einer Spritzenphobie...

Laut dem CDC - Centers for Disease Control and Prevention - steht diese Möglichkeit Personen zwischen 2 und 49 Jahren grundsätzlich zur Verfügung.
Das CDC ist eine Behörde und dem amerikanischen Gesundheitsministerium unterstellt.

Weitere Informationen (leider in englisch) und den Ausnahmebedingungen kann man beim CDC nachlesen.
Eine Youtube-Video wie die Behandlung mit dem Nasenspray erfolgt, habe ich zusätzlich eingefügt (nicht vom CDC!).
Auch wenn es wie eine Spritze aussieht, es ist keine!



Es stellt sich natürlich die Frage, warum gibt es diese Möglichkeit der Grippeschutzimpfung nicht in Deutschland?
Oder gibt es sie doch, aber mir ist sie nicht bekannt!
Was für eine Erleichterung wäre es, wenn Patienten mit einer sehr ausgeprägten Spritzenphobie diese Möglichkeit der Schutzimpfung auch in Deutschland nutzen könnten.

Es ist davon auszugehen, dass gerade Menschen mit Spritzenangst bzw. Spritzenphobie, die klassische Schutzimpfung mit einer Spritze/Injektion nicht in Anspruch nehmen werden!

Neben den persönlichen gesundheitlichen Risiken einer Nicht-Impfung, kommen auch noch volkswirtschaftliche Folgekosten (Arbeitsausfälle, Behandlungskosten etc.) hinzu.
Eine evtl. eingeschränkte Wirksamkeit durch die Verabreichung mittels Nasenspray, würde ich persönlich bewusst in Kauf nehmen...


Anmerkung: Vielen Dank für die reichlichen Kommentare - u.a bei diesem Beitrag/Post - und sehr ausführlichen, persönlichen Beschreibungen und Leidenswege.
Erschreckend sind die wiederholten Beschreibungen, wie Ignorant seitens des medizinischen Personals mit dem Problem Spritzenphobie umgegangen wird!

PS: Aufgrund eines Problem mit meiner Email-Weiterleitung, sehe ich heute erst einige eingegangene Emails. Sorry dafür, ich werde die Mails in den nächsten Tagen bearbeiten.

Sonntag, 15. Februar 2009

Spritzenphobie: Hilfe zur Selbsthilfe und dein Beitrag dazu

Hilfe zur Selbsthilfe, dass soll ja Motto dieses Blogs sein.
Auf meinen letzten Blogbeitrag, habe ich ich einen sehr schönen längeren und ausführlichen Kommentar erhalten. Danke an die Unbekannte nochmals dafür!

Mit dem Thema Spritzenphobie und der Idee einer spritzenlosen und nur sekundenlangen Vornarkose - um die Nadel zu setzen - damit stehe ich also wenigstens nicht alleine dar.

Mögliche Nebenwirkungen und eine evtuelle Verfälschung von Blutwerten etc., müssen natürlich berücksichtigt werden. Durch die Verabreichung einer Art "Vorabnarkose" kann dies ja hervorgerufen werden.
Die Bezeichnung "Narkose" ist natürlich nicht korrekt. Normalerweise bedeutet das ja auch, an diversen medizinischen Gerätschaften angeschlossen zu sein (Atemluftversorgung usw.).

Wenn man nur bedenkt, wie viele Menschen wegen einer Spritzen-/Nadelphobie nicht zur Blutspende gehen. Das könnte mit einer Kurzfrist-Betäubung umgangen werden und die Spenderanzahl wird bestimmt deutlich ansteigen.
Auch Vorsorgeuntersuchen würden mit Sicherheit häufiger wahrgenommen.

Ich würde eben nur gerne für die Dauer der Nadellegung, kurz "weggetreten" sein. Mehr nicht ...
Ob das über die Atemluft (z.B. sogenanntes Lachgas und anschließender Sauerstoffverabreichung) oder z.B. auf Tropfenbasis erfolgt, ist mir ja egal.

Es muss nur eine Lösung her!

Über jeden Hinweis - auch über weitere Behandlungsalternativen der Phobie - bin ich dankbar.
Und die folgenden Blogleser können vielleicht etwas für ihre eigene Lage mitnehmen.

Auch würde ich mich über eine Mitteilung von medizinischem Fachpersonal (Ärzte, Apotheker, Studenten usw.) sehr freuen.
Aber auch wer das bereits mit seinem Arzt etc. bereits besprochen hat, sollte sich melden.
Ich war seit einem Jahr - seit der Entlassung aus dem Krankenhaus - nicht mehr beim Arzt.

Danke!

Hinweis: Kommentare können auch Anonym geschrieben werden!